„Spirituelle Videoimpulse zur Fasten- und Osterzeit“

Auch 2024 begleiten die Kontemplations-Lehrenden Maria Kolek Braun, Petra Wagner und Fernand Braun der Linie „Wolke des Nicht-Wissens“ mit Impulsen und Gedanken durch die Fastenzeit:

Jeweils mittwochs erscheint ein aktuelles Video zu verschiedenen relevanten Themen rund um die Fastenzeit:

14. Februar: „Aschermittwoch – die Wirklichkeit so sehen, wie sie ist“ (Fernand Braun)
21. Februar: Körper & Seele – Maria Kolek Braun
28. Februar: Verzicht & Reinigung – Petra Wagner
6. März: Gut & Böse – Fernand Braun
13. März: Umkehr – Fernand Braun
20. März: Hingabe – Maria Kolek Braun
27. März: Leiden, Tod und Auferstehung – Petra Wagner

30. März: Ostern – Fernand Braun

Ostern – Abwesenheit ist dein Wesen und darin finde ich dich (Silja Walter)“

Für Kontemplations-Lehrer Fernand Braun ist dieses Zitat der Schweizer Benediktinerin ein Leitmotiv für die österlichen Tage: Beginnend an Gründonnerstag, wenn der Altarraum entblößt wird, die Glocken und Gesänge verstummen, das Allerheiligste geleert wird: „Alles, was auf das Göttliche verweist, alle Insignien, werden weggenommen.“ An Karfreitag spitzt sich alles zu und angesichts des Sterbens von Jesu am Kreuz zerbricht all unsere Gewissheit über das Leben. Wir erkennen, dass alles vergeht.

Und schließlich der Ostermorgen, wenn Maria von Magdala an das Grab tritt und es leer vorfindet.

Die österliche Botschaft für uns: Wir können erkennen, dass Schmerz und Freude eins sind. Indem wir uns nicht an das Göttliche binden, eröffnet die österliche Lithurgie Räume. In diesem Raum können Weite und Offenheit entstehen – und dadurch neue Möglichkeiten: „Wie immer diese auch aussehen mag!“, ermutigt uns Fernand Braun.

Wir wünschen allen gesegnete Osterfeiertage!

Leben, Tod und Auferstehung – vollständig bereit sein zu sterben“

„Lange hab´ ich mich gesträubt, Endlich gab ich nach;
Wenn der alte Mensch zerstäubt, Wird der neue wach.
Und so lang du dies nicht hast, Dieses „Stirb und werde“,
bist du nur ein trüber Gast auf der dunklen Erde.“
Johann Wolfgang von Goethe.

„Tod und Auferstehung“ – diese beiden Begriffe prägen die Karwoche und die Osterfeiertage. Aber nicht nur: Vielmehr sind „Tod und Auferstehung (…) ein zentrales Thema im Leben eines jeden Christen“, betont Petra Wagner, Kontemplations-Lehrerin und Mitglied der Linien-Leitung „Wolke des Nichtwissens“.

Doch was bedeutet die Symbolik von „Tod und Auferstehung“, von Ostern für unser Leben? Petra Wagner benutzt Goethes Begriff von „Stirb und werde“. Die Botschaft von Ostern laute nicht „ein bisschen“ Sterben in der Hoffnung und in Hinblick auf die Auferstehung, sondern ein Sich-Einlassen, ein Sich-Beenden-Lassen. In dieser vollkommenen Hin- und Aufgabe könne sich der Wandel hin zu etwas Neuem, Lebendigen vollziehen.

Hingabe – das Leben sich durch mich vollziehen lassen“

Die Christen begehen in der kommenden Woche die Karwoche, in der den letzten Tagen Jesu, seinem Sterben und seiner Auferstehung gedacht wird.

Zum Gründonnerstag gibt es das Ritual der Fußwaschung, das vergegenwärtigt, wie Jesus seinen Jüngern vor dem Abendmahl die Füße gewaschen hat. „Es ist DAS Zeichen der Hingabe Jesu an das, was ist – die Verbundenheit mit seinen Jüngern, das Wissen um seine Festnahme und seinen Tod sowie seine Bereitschaft, das anzunehmen und zu leben.“

Doch was bedeutet Hingabe für uns? In der Meditation, beim Sitzen in der Stille üben wir, unser Ich zu relativieren, quasi einen Schritt zurückzugehen. So können wir einen anderen Betrachtungsstandpunkt einnehmen, erleben uns nicht mehr als Mittelpunkt der Welt, sondern als ein Teil des Ganzen, der Schöpfung, als eine einmalige, unverzichtbare Form des Lebens. Wir erleben uns in Verbundenheit mit allem.

Das ermöglicht uns die Hingabe an das Leben, ermutigt uns Maria Kolek Braun: Diesen Moment mit ganzen Herzen zu leben, Ja zu sagen, zu dem, was ist, auch wenn es uns ängstigt und bedrängt. Mitzufließen im Fluß des Lebens.

Umkehr – sich neu auf das Wesentliche ausrichten“

„Herr Braun, sind Sie zufrieden? Oder wollen Sie das Maximum?“

Ein lapidarer Werbebrief, zwei provokante Fragen, die den Kontemplations-Lehrer Fernand Braun nachdenklich stimmen – wenn auch mit einer anderen Konsequenz, als vom Verfasser vermutlich gewollt. In seinem aktuellen Fastenimpuls widmet sich Fernand Braun dem Thema Umkehr, im Sinne einer aufrichtigen Selbstreflektion: Was will ich wirklich? Worauf richte ich den Sinn meines Lebens aus? Was bereichert mein Leben?

Unser Umfeld, unsere Gesellschaft ist gefühlt geprägt von einem ständigen Anspruch auf „Mehr“ – zumindest mehr Geld, mehr Erfolg, mehr Reichtum. „Aber mehr bedeutet nicht immer besser“, meint Fernand Braun. Wir fühlen uns entfremdet von uns selbst, unserem Leben und unserer Familie und Freunden. Gerade die Fastenzeit können wir als Einladung verstehen, uns neu ausrichten auf das Wesentliche.

Gut & Böse – das Gute ist stets das Böse, was man lässt (W. Busch)“

Die Frage nach Gut und Böse begleitet uns Menschen durch unser Leben, unseren Alltag, beeinflusst unsere Entscheidungen und unsere Beziehungen zu anderen Menschen. In der Fastenzeit, in der sich viele auch mit grundsätzlichen Themen und Fragen, mit Verzicht und Reinigung, mit Wesentlichem und Unwesentlichem beschäftigen, taucht bisweilen auch der Aspekt der „guten“ und „schlechten“ Entscheidungen auf. „Gut und Böse“ thematisiert deshalb auch Fernand Braun, Kontemplations-Lehrer der Linie „Wolke des Nicht-Wissens“ (Willigs Jäger) und Mitglied der spirituellen Leitung am Benediktushof, in seinem aktuellen Fastenimpuls.

Wie stehen die beiden Aspekte Gut und Böse eigentlich zueinander? Gibt es das eine überhaupt ohne das andere? Bei Wilhelm Busch heißt es dazu: „Das Gute ist stets das Böse, was man lässt!“ Doch: was ist unsere Auffassung von Gut oder Böse – als Gesellschaft, als Individuum? Wie frei ist meine Entscheidung für das ein oder andere? Und welche Rolle spielen Angst und Verantwortung dabei?

Reinigung & Verzicht – oder: Was ist für uns unverzichtbar?“

Die Fastenzeit, das Fasten verbinden viele von uns mit den Aspekten Reinigung und Verzicht: In ihrem Fastenimpuls öffnet und erweitert Petra Wagner, Kontemplations-Lehrerin und Leitungsmitglied der Linie „Wolke des Nichtwissens“ (Willigis Jäger) unser Verständnis beider Begriffe und unsere Perspektive dazu.

Welche Bedeutung Reinigung – in welchem Kontext auch immer – für uns haben kann, erklärt Petra Wagner, in dem sie Reinigung mit Klarheit gleichsetzt. Vergleichbar mit einem Fenster, auf dem sich im Laufe der Zeit Staub absetzt, so dass kein Durchblick mehr möglich ist. Reinigung schaffe hier die nötige Klarheit, die Durchsicht. Aber was soll weg? Auf was sollen wir verzichten? „Klarheit und Verzicht bedingen sich gegenseitig“, so Petra Wagner: Verzicht verhelfe uns zu Klarheit. Klarheit beim „Verzicht“, bei der Unterscheidung zwischen Wesentlichen und Unwesentlichen.

Vorallem aber lenkt Petra Wagner den Fokus weg vom Verzichtbaren hin zur Frage „Was ist für mich unverzichtbar?“, die uns die Tür öffnet zu dem, was uns als Menschen zutiefst ausmacht…

Pflegen wir den Leib, öffnen wir Geist und Herz
für die Erfahrung des Göttlichen in uns“

„Tu deinem Leib Gutes, damit deine Seele Lust hat, darin zu wohnen“
(Theresa von Avila)

Die Fasten- und Frühlingszeit nutzen viele Menschen dafür, etwas für Körper und Fitness zu tun, das eigene Konsumverhalten zu überdenken und sich für einen längeren Zeitraum in Verzicht zu üben – meist durchaus mit dem Hintergedanken eines Benefits, wie mehr Gelassenheit, Gewichtsverlust oder Gesundheit. Für Kontemplations-Lehrerin Maria Kolek Braun geht der Sinn des Fastens allerdings weit darüber hinaus: Es gehe weniger um Unterdrückung und Überlegenheit der Seele über den Körper, sondern um Zuwendung im ganzheitlichen Sinn: „Körper und Seele möchten zu einer Ganzheit finden, so dass wir unseren Körper wieder neu wahrnehmen und schätzen“.

In ihrem Fastenimpuls beschreibt Maria Kolek Braun den Weg zum Heil-werden – körperlich und psychisch: „Es geht darum, das Gleichgewicht zwischen Körper, Empfinden, Denken, Spiritualität wieder herzustellen.“

„Aschermittwoch – die Wirklichkeit so sehen, wie sie ist“

Nach den Tagen des Frohsinns und der Lebensfreude beginnt an Aschermittwoch die 40-tägige Fastenzeit, die in der Karwoche ihren Höhepunkt nimmt. Zum Auftakt lenkt Fernand Braun, Kontemplations-Lehrer der Linie „Wolke des Nicht-Wissens“ (Willigs Jäger) und Mitglied der spirituellen Leitung am Benediktushof, den Blick auf die Ambivalenz unseres Lebens – wie es sich beispielsweise in der Lebensfreude und dem Frohsinn der Faschingstage, gefolgt von der Bewusstwerdung unserer Vergänglichkeit an Aschermittwoch zeigt. Anhand von Kunst, Symbolik und den tiefsinnigen Gesängen der Kölner Musikgruppe Höhner lädt Fernand uns ein, auf die Wirklichkeit hinter den Masken zu schauen. Auf die Wirklichkeit, wie sie ist; auf uns, wie wir wirklich sind!


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