Aktuelle Kurse: die Weisheit aus der Stille

Unser Leben ist laut. So vieles lenkt unsere Aufmerksamkeit ins „Außen“ – auf unsere Handys und Bildschirme, die nie abreißenden Nachrichten aus aller Welt, unsere Terminkalender und Verpflichtungen, die Pläne für den nächsten Tag. Oft ist uns das nicht einmal bewusst. Meist spüren wir nur die Auswirkungen unserer Rastlosigkeit – an unserem Körper, in unserem Geist und in unserer Seele.

Die Zeiten und Orte für Stille sind selten geworden. Doch warum brauchen wir diese Auszeiten so dringend? Sehr deutlich spüren wir immer wieder die Sehnsucht innezuhalten. In den spirituellen Traditionen spielt die Stille oft eine wichtige Rolle – die innere und die äußere Stille. Sie unterstützt uns auf dem Weg zur Klarheit und zu unserem ureigenen Wesen. Wird es still um uns, können wir den Blick nach innen richten und mit der Zeit unsere innere Stimme und Weisheit immer deutlicher erkennen.

Die Kraft der Stille können die Gäste während ihres Kurses am Benediktushof erfahren: Ob beim Sitzen im Retreat, in der Selbsterfahrung, Kreativität oder der Erfahrung des Körpers, wie beispielsweise beim Yoga oder Qi Gong. Die Stille ist fester Bestandteil aller Kurse und wird auch in den Pausen und bei den Mahlzeiten praktiziert. Sie unterstützt und heilt und kann als wertvolle Erfahrung mit zurück in den Alltag genommen werden.

Für Kurzentschlossene bieten wir aktuell Kurse in verschiedenen Kategorien wie Zen, Yoga, andere spirituelle Wege, Achtsamkeit oder auch Körper, Bewegung und Gesundheit, ebenso einige wenige freie Plätze für das Herbstcamp an.

01.09. – 03.09. SunMuDo – Zen-Kampfkunst-Weg – Übungstage
Birigit Jäckel

Bewegung inmitten von Stille – SunMuDo ist eine Tempelkampfkunst aus Südkorea. Die Übungen verbinden Meditation mit Yoga, traditionellen koreanischen Kampfkunsttechniken und Qigong. SunMuDo steht nicht nur für ein ganzheitliches körperliches Training oder für Selbstverteidigung. SunMuDo zielt auf die Harmonisierung von Körper, Atem und Geist sowie auf das Erwachen zum Kern der eigenen Natur.

01.09. – 03.09. Kundalini Yoga – Wachsen durch innere Ruhe und mehr Energie
Martina Plesse

Vielfältige Stressquellen im Berufs- und Privatleben führen uns immer öfter an unsere Grenzen bis hin zu körperlicher und geistiger Erschöpfung. Wie viel Anspannung unser Organismus verträgt, ist individuell sehr unterschiedlich. Umso wichtiger ist es zu lernen, wieder zurück zu unserer Mitte und in die Ruhe zu finden, so dass wir neue Kraft schöpfen können. Mit gezielten Übungsreihen aus dem Kundalini Yoga für Nervensystem und Bewegungsapparat lernen wir nicht nur zu entspannen, sondern auch die Anforderungen des Lebens besser zu meistern.

01.09. – 04.09. Vom Umgang mit Trauer und Abschied
Wolfgang Weigand

Jeder Mensch macht im Laufe seines Lebens verschiedene Verlusterfahrungen. Trauer darüber verändert manchmal alles, oft folgen spirituelle Umbrüche: Sinnverlust oder Erschütterung des bisherigen Welt-, Menschen- oder Gottesbildes. Wie kann Trauer gelebt werden, so dass das Leben wieder strömt, dass die „Flussüberquerung“ gelingt?

01.09. – 05.09. Sesshin
Manfred Rosen

Sesshin mit Dokusan (Einzelgespräche) und Teisho (Vorträge). Intensive Zeit der Stille, Zazen (à 25 Minuten) und Kinhin (Gehen). Der Kurs findet grundsätzlich im Schweigen statt.

04.09. – 08.09. Sesshin für Psychotherapeut*innen
Randy Wolbert

Das Wort Sesshin bedeutet, den Geist zu berühren und bietet die Gelegenheit, über einen längeren Zeitraum zu üben. Wir können uns von unserem geschäftigen Leben lösen und uns erlauben, uns auf die Praxis mit Sitz- und Gehmeditation einzulassen. Das Sesshin folgt dem Zen-Stil und -Format, das Willigis Jäger in den „Westen“ brachte und von einer seiner Schülerinnen, der Zen-Meisterin Marsha M. Linehan, adaptiert wurde. Die Kurssprache ist Englisch. Vorträge und Interviews werden übersetzt.

06.09. – 08.09. Kurzsesshin
Alexander Poraj

Das Kurzsesshin ermöglicht es, sich für ein ganzes Wochenende aus dem Getriebe des Alltags in die Stille zurückzuziehen und Zazen zu üben. Das Wesen von Zazen ist die Haltung der Präsenz und der unmittelbaren Gegenwart. Warum üben wir sie? Weil es nur die Gegenwart gibt. Vergangenheit ist vergangen und die Zukunft ist noch nicht da. Die Wirklichkeit ereignet sich als Gegenwart. Sie ist.

08.09. – 11.09. Herbstcamp für Studierende und Auszubildende – Zukunftsangst oder -hoffnung?
Alexander Poraj und Petra Wagner

Die jährlich stattfindenden Camps bieten Studierenden und Auszubildenden die Möglichkeit, sich Themen zu widmen, die ihnen im Zusammenhang mit ihrer besonderen Lebensphase am Herzen liegen. Das Thema des Herbscamps 2024 lautet: Zukunftsangst oder Zukunftshoffnung? Was machen wir mit dem Leben, das wir bekommen und geerbt haben? Was erben wir von der Generation, die uns vorangeht? Und was machen wir mit der Situation, die wir geerbt haben? Ein Ergebnis der vielfältigen und gut gemeinten Lebensverbesserungen ist, dass wir uns in eine bedrohliche globale Situation begeben haben. Wie umgehen mit den kollektiven Konditionierungen, die uns in diese Situation gebracht haben? Welche Aspekte der individuellen Entwicklung sind „Not-wendig“, um die Möglichkeit zu schaffen, kollektive Konditionierung zu transformieren?

08.09. – 13.09. Mindfulness und Flow – Meditationsretreat im Schweigen
Rudi Ballreich und Susanne Breuninger-Ballreich

In dem Meditationsretreat geht es um die Beruhigung und Sammlung der zerstreuten Aufmerksamkeit und um die Präsenz im Handeln. Wir wollen fünf Tage lang auf alle ablenkenden Aktivitäten verzichten und in jedem Moment achtsam bei dem sein, was als Erfahrung auftaucht. Wenn dabei der eigene Geist zur Ruhe kommt und die Bewusstheit stark wird, dann zeigen sich dem Blick nach innen und nach außen die Realitäten in einem klaren Licht. Und es wird möglich, sich im Einklang zwischen Himmel und Erde zu bewegen. Zu tun, was zu tun ist, mühelos, im Flow.

11.09. – 13.09. Qi Gong der Vier Jahreszeiten – Bewegte Form: Herbst
Katrin Blumenberg

Qi Gong verknüpft Bewegung mit Atmung, geistiger Zentrierung und Affirmationen. Innere und äußere Haltung können eins werden. Die Übungen sind eine ganzheitliche Erfahrung, von der man in China als „Kultivierungsübung von Körper und Geist“ spricht. Auf sanfte Art wird der ganze Körper mobilisiert und es werden seelische Ressourcen gestärkt.

12.09. – 15.09. Herzensgebet – Berührt vom Klang der Stille für alle Interessierten
Stephan Hachtmann

Viele Menschen finden in der Kontemplation mit dem Herzensgebet eine Tradition, die ein bewährtes Erfahrungswissen mit einer zeitgemäßen Spiritualität kombiniert. Dieser in der christlichen Tradition verwurzelte Weg kann Grundlage einer spirituellen Lebenskunst sein und das Bewusstsein für eine interreligiöse und integrale Spiritualität öffnen. Auf dem Weg des Herzensgebetes können Einsichten wachsen, die Klärungs-, Wandlungs- und Heilungsprozesse initiieren und voranbringen.

12.09. – 15.09. Kundalini Yoga
Markus Böhme und Christiane Steiner

Kundalini Yoga ist ein spiritueller Yogaweg, der sich aus verschiedenen Yogarichtungen zusammensetzt. Die Übungen sind dynamische Bewegungsabläufe, die sich vom klassischen Hatha Yoga unterscheiden. Kundalini Yoga zeichnet sich u. a. auch durch Halte- und Durchhalteübungen aus, die uns aus unserer Komfortzone bringen und unsere persönliche Entwicklung fördern.

15.09. – 20.09. Vipassana
Alexander Vogt

Vipassana bedeutet rechte Einsicht oder reines Beobachten. Sie gehört zu den ältesten Meditationsmethoden, die es gibt und wurde direkt von Buddha gelehrt. Die Meditationsobjekte sind in erster Linie die natürliche Atmung, das achtsame Gehen sowie die Metta-Meditation, die Meditation der liebevollen Güte und Freundlichkeit. Durch die wachsende Achtsamkeit kommen wir in einen tiefen, bedingungslosen Kontakt mit dem Sein. Daraus erwächst eine Form von Freiheit, die real und erlebbar wird und damit jenseits unseres alltäglichen Reiz-Reaktionsmusters liegt.

15.09. – 20.09. Sesshin
Alexander Poraj

Das Wort Sesshin bedeutet „Sammlung des Herzgeistes“ und ist eine mehrere Tage dauernde Übung des Zazen. Zen – das ist Unmittelbarkeit und damit Frische des Augenblicks. Es wäre nicht korrekt zu behaupten: „Ich übe wieder Zen.“ Niemals ist etwas gleich oder wiederholt sich. Jeder Augenblick ist neu und einmalig, sei es auf dem Kissen im Zendo oder bei einer alltäglichen Verrichtung. Und damit ist auch jedes Sesshin unwiederholbar frisch – es kann so niemals wiederholt werden. Alles ist. Jetzt. Frisch und genau so. Auch das, was wir unser „Ich“ nennen.

15.09. – 22.09. Sufismus, Butoh und die Kraft des Rituals – Tanztheaterlabor
Ingo Taleb Rashid

Butoh, eine postmoderne japanische Tanzform, wurde inspiriert von der frühgeschichtlichen Mythologie Japans. Diese drückt sich in der Verwurzelung mit der Erde und der Verbindung zur Natur aus. Sufismus ist ein mystischer Weg, der ebenso aus der Verbindung mit der Natur schöpft. In diesem Seminar werden wir die spirituelle Seite des Butoh in Form von Theaterritualen mit Improvisation verbinden und mit Techniken aus dem Sufismus vertiefen.

29.09. – 03.10. Ashtanga Yoga – als „living life tool“
Therese Skovgaard Poulsen

Das Leben durch Yoga und seine heilige Geometrie leben. Dieses Training wird uns eine Blaupause geben, um die physischen, psychologischen, spirituellen und mystischen Aspekte des Yoga in das moderne Leben zu integrieren, ohne das universelle Ziel der Praxis aus den Augen zu verlieren. Es ist dazu da, uns Kraft, Flexibilität und inneren Frieden zu bringen. Jede*r Teilnehmende erhält durch die Yogapraxis ein Werkzeug, um inmitten beschleunigter Veränderungen, Beschwerden, Konflikten und Chaos persönlichen Frieden zu finden und aufrecht zu erhalten. Die Kurssprache ist Englisch.

Auf der Suche nach Heimat

Auf der Suche nach Heimat

16. August 2024
von Harald Homberger | Das Gehen eines spirituellen Weges wird oft von einem Gefühl der Suche nach einer Heimat, einem Endlich-ankommen-wollen begleitet. Das Wort Heimat ...
Aktuelle Kurse: die Weisheit aus der Stille

Aktuelle Kurse: die Weisheit aus der Stille

16. August 2024
Kursangebot | In den spirituellen Traditionen spielt die Stille oft eine wichtige Rolle. Wird es still um uns, können wir den Blick nach innen richten ...
Kongress Meditation & Wissenschaft 2025

Kongress Meditation & Wissenschaft 2025

16. August 2024
Veranstaltung | Kongress Meditation und Wissenschaft am 16./17. Mai in Berlin: "Aufbruch ins Ungewisse – Die gesellschaftliche Relevanz von Meditation" ...