Zum 100. Geburtstag: Danke, Willigis!

Am 7. März 2025 fand am Benediktushof eine Dankes- und Gedenkfeier mit zahlreichen Weggefährt*innen von Willigis Jäger sowie Vertreter*innen der Generation Zukunft statt. Der Mitschnitt steht ab sofort online zur Verfügung.

„Würde Willigis noch leben, hätte er sicher gerne mitgefeiert!“

Die Gäste, die Willigis Jäger noch persönlich gekannt haben, stimmten diesem Satz von Maria Kolek Braun wohl mit vollem Herzen zu. Der Benediktiner-Mönch, Zen-Meister, spirituelle Lehrer und Mit-Begründer des Benediktushofes, inspirierte und begleitete Zeit seines Lebens unzählige Menschen. Er leitete viele Schweige-Retreats und fühlte sich stets auch in geselligen Runden sichtlich wohl. Nur zwei Wochen vor seinem Tod hatte er am Benediktushof noch seinen 95. Geburtstag gefeiert.

Erinnerungen an Willigis, sein Leben und Wirken

Am vergangenen Freitag wäre er nun 100 Jahre alt geworden. Um diesen Tag gemeinsam zu begehen, luden der Benediktushof und die West-östliche Weisheit Willigis Jäger Stiftung langjährige Weggefährt*innen sowie Freund*innen zu einer Gedenk- und Dankesveranstaltung ein. Im Zendo erinnerten die spirituelle Leitung am Benediktushof, Maria Kolek Braun, Fernand Braun und Alexander Poraj, sowie Irene Bopp (Gertraud-Gruber-Stiftung) und Paul Kohtes (West-östlichen Weisheit Willigis Jäger Stiftung) an den Menschen Willigis, sein Leben und Wirken. David Steindl-Rast und Anselm Grün, zwei langjährige Weggefährten, hatten jeweils einen Videogruß geschickt, die im Rahmen der Feier gezeigt wurden. Und welche Impulse gibt uns Willigis in der Gegenwart und für die Zukunft? Hierzu sprachen mit Helena Kunz und Anne-Sophie Balzer zwei Vertreterinnen der Generation Zukunft.

Getragen wurde die ruhige und berührende Atmosphäre von den Harfenklängen der Musikerin Anne Kox-Schindelin.

Video zur Gedenkfeier

Hier finden Sie den Link zur Gedenkfeier „100. Geburtstag Willigis Jäger“ auf unserem YouTube-Kanal

„Kleiner Kurs im Wundern“

„Bei vielen von uns hat er etwas angesprochen, dessen man sich selbst gar nicht bewusst war“, beschrieb Maria Kolek Braun das Berührende und Inspirierende in den Begegnungen mit Willigis.

„Wir sollten mehr schweigen“, zitierte Fernand Braun aus einem Dialog von Willigis mit David Steindl-Rast, in dem die beiden die Frage diskutierten, wie ein Gebet aussehen könnte.

Das Überwinden dogmatischer Grenzen, die Verbindung westlicher und östlicher Weisheiten, die Ermutigung zu gegenseitigem Respekt und Wertschätzung, das sich auch im Rad der Religionen widerspiegelt, das an der Klostermauer die Gäste begrüßt, würdigte Irene Bopp: „Willigis war stets von beidem inspiriert – er war Zen-Meister, gleichzeitig waren ihm seine christlichen Wurzeln immer wichtig“

Zu einem „kleinen Kurs im Wundern“, lud Paul Kohtes die Gäste ein: Willigis bewegtes Leben sei geprägt gewesen von Wundern und wundersamen Begebenheiten, aus einem davon sei schließlich der Benediktushof hervorgegangen: Willigis habe das Wunder des Lebens empfangen und weitergegeben.

„Spiritualität als Mehr-Generationen-Projekt des Empfangens und Weitergebens“

„Spiritualität als Mehr-Generationen-Projekt des Empfangens und Weitergebens“ – diese Botschaft war auch bei den beiden Vertreterinnen der Generation Zukunft Helena Kunz und Anne-Sophie Balzer spürbar- und hörbar: Die beiden jungen Frauen lernten Willigis nicht mehr oder nur mehr kurz kennen. Und doch klingt die Inspiration und der Geist von Willigis durch, wenn sie von ihrer Kontemplation- und Zenpraxis am Benediktushof erzählen: „Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug, in jedem Moment neu und frisch. Willigis ist zu verdanken, dass hier dieser Weg den Menschen offen steht“, würdigte Helena Kunz den Mit-Begründer.

Die Krisen der Gegenwart stellten die Menschen vor viele Fragen, stellte Anne-Sophie Balzer den Bezug zu Politik und Weltgeschehen her und fragte nach der Rolle von Spiritualität und Meditation: „Wir kennen die Antworten nicht, aber wir können zuhören. Und in der Gemeinschaft lassen sich vielleicht eines Tages Antworten finden.“


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